Geschichte von 1889 bis 1910

Im Vorsommer des Jahres 1889 traten im Lokal der Ww. Franke (jetzt Erlemann) mehrere Herren zu einer Vorbesprechung zusammen, zwecks Gründung eines Gesangvereins. Nach reger Aussprache und reiflicher Erwägung des Für und Wider wurde beschlossen, zunächst mit weiteren Kreisen Fühlung zu nehmen und dann eine neue Versammlung anzuberaumen. Diese fand statt am16. Juni 1889. Das Ergebnis der Beratungen war die Gründung des Vereins, der am genannten Tage unter dem Namen ”Männergesangverein Nordenfeldmark” ins Leben trat. Zweck desselben sollte in erster Linie sein, die Pflege des mehrstimmigen Männergesanges sowie Belebung des geselligen Vergnügens. Die in der Gründungsversammlung vorgenommene erste Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: Kuhlmann 1., Birtz 2. Vorsitzender, K. Dödter. und K. Vogel 2. Schriftführer und Karl Pröpper Kassierer. Zum Dirigenten wurde Herr Albert Kleinsorge ernannt, der sich um das Zustandekommen des Vereins große Mühe gegeben hatte.

Das erste Auftreten des jungen Vereins erfolgte am zweiten Weihnachtstage 1889 im Saale des Wirtes Schneider (jetzt Drees). Das Dargebotene erntete reichen Beifall und hatte den Erfolg, dass die Zahl der Vereinsmitglieder stetig zunahm. 
Im August1891 wurde das erste Sommerfest des Vereins durch ein Vokal- und Instrumentalkonzert, verbunden mit Fahnenweihe, gefeiert. Das Fest nahm unter zahlreichem Besuch der Bürgerschaft einen allseitig befriedigenden Verlauf. 
Von nun an ist es dem Verein vergönnt gewesen, alljährlich die üblichen Feste unter reger Anteilnahme der Mitglieder und der Bevölkerung zu feiern.

Der Verein hatte auch mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen, zumal ein großer Teil der Sänger Bahnbeamte und Arbeiter waren, die wegen ihres unregelmäßigen Dienstes am Besuch der Gesangstunden recht oft verhindert waren. Trotzdem konnte der Verein wiederholt bei kirchlichen und patriotischen Feiern durch gesangliche Darbietungen mitwirken und auch an den Festen der Brudervereine teilnehmen.

Nach Errichtung der Herz-Jesu-Pfarrei übernahm der Verein auch den Kirchengesang, bis in späteren Jahren ein selbständiger Kirchenchor sich bildete.

Am 20. Februar1903 wurde das 25jährige Papstjubiläum Papst Leo XIII. von den katholischen Pfarrgemeinden Hamms festlich begangen. Aus Anlass dieses Ereignisses fand eine gemeinsame Feier unter Mitwirkung der kath. Männergesangvereine statt, bei der auch unser Verein mitwirkte. 
Bei der Feier des 50jährigen Priesterjubiläums Papst Pius X. am 20. September 1908 nahm der Verein durch Mitwirkung bei den gesanglichen Darbietungen teil. 

Der Westfälische Provinzialsängerbund, welchem der Verein im Jahre1908 beigetreten ist, feierte am 3. und 4. Juli 1910 am Fredenbaum in Dortmund sein erstes Bundesfest. Ein Chor von 5000 Sängern, dem sich auch unser Verein angeschlossen hatte, brachte unter der Leitung des Königlichen und Städtischen Musikdirektors Herrn Laugs-Hagen und des Universitäts-Musikdirektors Dr. Niessen-Münster in der eigens zu diesem Zweck errichteten Festhalle mehrere größere Chöre zu Gehör. 

Im Jahre 1909 konnte die Grafschaft Mark auf ihre 300jährige Zugehörigkeit zur preußischen Krone zurückblicken. Aus diesem Anlass fand auf der Hohensyburg eine große Feier statt, wobei auch der Kaiser und die Kaiserin zugegen waren. Bei dieser Gelegenheit trug ein Chor von 1500 Sängern des Westfälischen Provinzial Sängerbundes unter Mitwirkung unseres Vereins einige Lieder vor.

Aus demselben Anlass fand im Mai des gleichen Jahres auf dem hiesigen Bürgerschützenhof eine Gedenkfeier statt. Von den vereinigten Gesangvereinen Hamms wurden dabei mehrere Chöre zu Gehör gebracht, wobei auch unser Verein mitwirkte.